Der ganz große Bogen

„Klimawandel und Raumklima gehören zusammen, diese beiden Themen sind nicht isoliert zu sehen.“ Mit diesen Worten zu Beginn seiner Ausführungen setzte Karl-Heinz Weinisch, Geschäftsführer des Instituts für Qualitätsmanagement und Umfeldhygiene, den Ton der ICQ Conference, die am 28. März im Branchenzentrum für Ausbau und Fassade in Rutesheim stattfand.

Fast 80 Teilnehmende hörten den Ausführungen der zehn Referenten zu und erfuhren viel darüber, wie die beiden Themen zusammenhängen, welche Schwierigkeiten damit verbunden sind, wo die Herausforderungen liegen und welche Möglichkeiten es gibt, raumklimatische Probleme zu analysieren und ganz praktisch durch die Verwendung nachhaltiger, emissions- und schadstoffarmer Materialien und Produkte für eine gute Raumluftqualität zu sorgen.

Die Referenten machten bewusst, dass die Art und Weise, wie wir bauen und mit welchen Materialien wir bauen und uns umgeben, aber auch welche Klimatechnik wir in Gebäuden einsetzen, unmittelbaren Einfluss auf die Luftqualität in den Räumen haben, in denen wir wohnen, leben und arbeiten, und darauf, ob wir uns darin wohlfühlen. Die Gefahr für Erkrankungen durch infektionsfördernde trockene und feuchte, aber auch durch schadstoffbelastete Raumluft wächst. Diesen Risiken für unsere Gesundheit seien wir uns häufig gar nicht bewusst.

Komplexes System Raumklima

Im Verlauf der Tagung wurde klar, dass das Raumklima ein fragiles System ist, und dessen Komplexität beherrscht werden sollte, um den unterschiedlichen Ansprüchen und Anforderungen durch vielerlei Normen, Richtlinien, Zertifizierungen und Qualitätssiegel zu genügen. Wohl dem, der wie die Absolventen der Fortbildung „Meister des Raumklimas“ – nicht wenige von ihnen waren an dem Tag anwesend –, bereits für die Problematik sensibilisiert war. Dr. Roland Falk, Leiter Innovation und Entwicklung im Branchenzentrum Ausbau und Fassade, stellte die Fortbildung vor und verwies darauf, dass Stuckateure sehr wohl vieles für ein gutes und behagliches Raumklima tun können.

Die Vorträge zeichneten sich durch eine enorme fachliche Tiefe aus, so dass zuweilen der Überblick drohte, verloren zu gehen. Doch die vielen Fallbeispiele aus der Praxis, die die Referenten zeigten und erläuterten, holten die Zuhörer wieder ins Thema zurück und halfen, das Gehörte einzuordnen. Auch die Fachausstellung im Foyer des Branchenzentrums sorgte dafür, Zusammenhänge herzustellen und die Brücke in die Praxis zu schlagen. Das Instrumentarium, Materialien und Lösungen gibt es, um raumklimatische Probleme zu analysieren und Maßnahmen zur Verbesserung der Raumluftqualität zu ergreifen.

Was bleibt von dem Tag? Die Gewissheit, dass gute Raumluftqualität immer mehr Relevanz bekommt und jeder am Bau und im Handwerk sich intensiver damit beschäftigen muss, ob freiwillig oder unfreiwillig. Und sicher ist auch, dass wir vom Branchenzentrum an dem Thema dranbleiben.

Save the Date: 06.03.2024

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